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Nicht jede*r kann Krankenkassen-App eigenständig bedienenElektronische Patientenakte: Ältere dürfen nicht abgehängt werden

Die Pilotphase zur elektronischen Patientenakte (ePA) für alle hat bereits Anfang des Jahres beispielsweise in Hamburg und Nordrhein-Westfalen begonnen – bald soll sie auch nach Niedersachsen kommen. Für die Verwaltung der eigenen Daten wird allerdings ein Smartphone oder Computer benötigt. Warum das besonders für Ältere problematisch werden kann, erklärt der SoVD in Niedersachsen.

Mit der ePA soll Ärzt*innen, Apotheker*innen und Pflegekräften der Zugang zu Informationen wie zum Beispiel Diagnosen, Befunden oder Medikamenten erleichtert werden, damit Patient*innen individueller behandelt und Therapien besser aufeinander abgestimmt werden können. Über die App der jeweiligen Krankenkasse können Versicherte ihre Daten selbstständig verwalten. „Das ist vor allem für ältere Menschen, die kein Smartphone oder Computer besitzen, ein Problem“, bemängelt SoVD-Katharina Lorenz vom SoVD in Niedersachsen. Um beispielsweise Zugriffsrechte verwalten oder Dokumente einpflegen zu können, sind Betroffene dann auf die Unterstützung etwa von Familienmitgliedern angewiesen. „Sie dürfen durch die elektronische Patientenakte nicht derart abgehängt werden und müssen deshalb auch zukünftig weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Gesundheitsdaten analog zu übermitteln“, gibt Lorenz zu bedenken.

Eine weitere Hürde, mit der Ältere aber auch Menschen mit Behinderung konfrontiert werden, ist die fehlende Barrierefreiheit. „Diese wurde leider nicht von Anfang an mitgedacht, was dazu führt, dass Personengruppen bei der Nutzung zusätzlich ausgegrenzt werden. Hier muss dringend nachgebessert werden“, so Lorenz

Für Fragen zu weiteren Gesundheitsthemen und bei Antragstellungen stehen die Berater*innen des SoVD in Niedersachsen gerne unter 0511 65610721 zur Verfügung. Die Kontaktdaten zu einem Beratungszentrum in Ihrer Nähe finden Sie hier.