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SoVD fordert Arme am Aufschwung zu beteiligen

Anlässlich der besorgniserregenden Zahlen aus dem Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes fordert der SoVD (Sozialverband Deutschland) in Niedersachsen auch die Ärmeren am Aufschwung zu beteiligen. 

„Die Zahlen zeigen eindeutig, dass das Wirtschaftswachstum bei den armen Menschen nicht ankommt“, erklärt Adolf Bauer, Vorsitzender des SoVD-Landesverbandes Niedersachsen. „Einmal arm, immer arm“, das sei inzwischen die bittere Wahrheit in Deutschland. 

Bauer erinnert daran, dass in der Landeshauptstadt Hannover die Armutsgefährdungsquote nach Angaben des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes bei 21,3 Prozent liege und damit weit über dem Bundesdurchschnitt (14,5 %) und nur knapp unter Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland mit den meisten von Armut betroffenen Menschen ( 22,4 %). Der Sozialbericht für Deutschland belege darüber hinaus, dass die Mehrheit (65 Prozent) es nicht schaffe, sich aus eigener Kraft aus der Armut zu befreien. 

„Deutschland braucht eine gesetzlich festgelegte, flächendeckende Lohnuntergrenze von mindestens 8,50 Euro“, fordert Bauer. „Nur so können die Menschen wirksam vor Lohndumping geschützt werden.“ Außerdem müsse das Betreuungssystem für Kinder der Lebens- und Arbeitswirklichkeit der Eltern angepasst werden – und nicht umgekehrt. „Nur so können wir die immer weiter fortschreitende Spaltung zwischen Arm und Reich aufhalten“, benennt Bauer eine zentrale Forderung des größten Sozialverbandes in Niedersachsen.