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Nach Bertelsmann-Umfrage: SoVD erwartet jetzt schnell neue Signale, wie es mit der Inklusion weitergeht

Nach der Bertelsmann-Umfrage zur Inklusionsquote erwartet der Sozialverband Deutschland (SoVD) schnelle Signale, wie es mit der Inklusion in Niedersachsen weitergeht. Das Ergebnis für das Schuljahr 2013/2014 – im Kern also noch durch die alte Landesregierung beeinflusst – sieht Niedersachsen auf dem vorletzten Rang. „Nach wie vor gibt es immensen Handlungsbedarf – so liegt zum Beispiel nach wie vor kein Aktionsplan zur Umsetzung der Inklusion vor.“, so Landesvorsitzender Adolf Bauer.

Die Bertelsmann-Stiftung hatte ermittelt, dass in Niedersachsen nur 23,3 Prozent aller Schüler mit Förderbedarf an einer Regelschule unterrichtet werden. Spitzenreiter ist Bremen mit 68,5 Prozent, schlechter ist nur Hessen mit 21,5 Prozent.

Es bleibe eine wichtige strategische Aufgabe für Ministerin Heiligenstadt, Lehrern und Eltern in Niedersachsen von der Wichtigkeit der Inklusion zu überzeugen, rät Bauer. Es fehlte zudem noch immer an Geld und gut ausgebildeten Lehrern. Der offene Widerstand von Verbänden, das Verschieben der fertig umgesetzten Inklusion auf das Jahr 2024, die Diskussion um das Geld mit den Kommunen und der vor Gericht verlorene Streit um eine Unterrichtsstunde pro Woche seien sicher insgesamt nicht hilfreich gewesen. Niedersachsen habe sich zuletzt insgesamt zu zögerlich gezeigt.

Der SoVD fordere seit Jahren mehr Anstrengungen in diesem Bereich. „Gemeinsames Lernen darf nicht länger an mangelnder Infrastruktur und unzureichender Ausbildung der Lehrer scheitern“, fordert der Landesvorsitzende. Der SoVD erwarte jetzt schnell Signale, wie es mit der Inklusion in Niedersachsen weitergeht – nicht nur im Bereich der Bildung.