„Tag der Jugend“ am 12. August 2024Freiwilligendienste: Mehr Mittel und bessere Bedingungen
Hannover. In Niedersachsen sind Freiwilligendienste bei jungen Menschen sehr beliebt und gerade im sozialen Bereich ein wichtiger Baustein. Trotzdem drohen den Diensten im kommenden Jahr finanzielle Kürzungen. Anlässlich des „Tags der Jugend“ am 12. August 2024 appelliert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen an die Landesregierung, sich auf Bundesebene dagegen starkzumachen und die Rahmenbedingungen für diejenigen, die einen Freiwilligendienst leisten, deutlich zu verbessern.
In Niedersachsen engagieren sich derzeit mehr als 3.500 junge Menschen in einem „Freiwilligen Sozialen Jahr“ (FSJ). Einsatzorte sind etwa Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, aber auch die Bereiche Sport, Kultur und Politik. „Das FSJ und andere Freiwilligendienste sind für viele junge Menschen eine wichtige Orientierung für ihr weiteres Leben“, betont Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Darüber hinaus gebe es aber noch eine weitere wichtige Funktion: „Eine Umfrage zeigt, dass 70 Prozent derjenigen, die ein FSJ gemacht haben, sich einen Job im sozialen Bereich vorstellen können. Der Freiwilligendienst ist für viele also auch der Eintritt in einen entsprechenden Beruf. In Zeiten des extremen Fachkräftemangels ist es völlig absurd, dass gerade hier jetzt der Rotstift angesetzt werden soll.
Für das kommende Jahr drohen den Freiwilligendiensten jedoch erneut Kürzungen, dieses Mal in Höhe von 40 Millionen Euro. „Es wäre fatal, gerade bei den jungen Menschen und den Freiwilligendiensten zu sparen“, so Swinke. Er fordert von der Landesregierung deshalb zwei Dinge: „Sie muss sich auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die geplanten Kürzungen nicht umgesetzt werden und die Rahmenbedingungen für Freiwilligendienste in Niedersachsen stark verbessern.“ Dies sei etwa möglich, indem für junge Menschen ein bundesweites 29-Euro-Ticket für Bus und Bahn eingeführt wird und es ähnliche Vergünstigungen wie bei der Ehrenamtskarte gebe. „Außerdem sind mehr Projekte und eine bessere Förderung notwendig, um Freiwilligendienste auch für junge Menschen mit Behinderung zu ermöglichen“, sagt der Vorstandsvorsitzende.