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BIOGRAFIE – ARM DRAN MIT BEHINDERUNG„Die unsichere berufliche Zukunft macht sich auch gesundheitlich bemerkbar“

Georg K. war wegen einer spastischen Lähmung von Kindheit an auf den Rollstuhl angewiesen. Die Schwerbehinderung stellte ihn im Erwerbsleben vor manche Hürde. Seine Rentenaussicht im Jahr 2020? Mehr als bescheiden.

Die Schule bereitete Georg K. dank Unterstützung im Rahmen der Inklusion kaum Schwierigkeiten. Mit 18 machte er seinen Realschulabschluss, mit 21 schloss er seine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation in einem Berufsbildungswerk ab.

Nach intensiver Jobsuche hatte Georg K. zwei Jahre später Glück: Ein kleiner Handwerksbetrieb stellte ihn als Bürofachkraft ein. Die Arbeit machte ihm Spaß, und auch der schon etwas ältere Chef und die Kollegen konnten sich gut auf seine Behinderung einstellen. Doch nach sieben Jahren war dort Schluss: Der Inhaber ging in den Ruhestand und schloss den Betrieb, weil er keinen Nachfolger gefunden hatte. Georg K. wurde arbeitslos, fand innerhalb eines Jahres keinen neuen Job und musste schließlich Arbeitslosengeld II beantragen.

Die nächsten zwölf Jahre waren von großer Unsicherheit geprägt: Wenn überhaupt, wurde Georg K. ausschließlich befristet beschäftigt. Aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen kamen manche Arbeitsstellen für ihn kaum in Betracht. Häufig fehlte es aber auch an der nötigen Unterstützung durch die Arbeitgeber und das zuständige Jobcenter.

2020 war Georg K. 44 Jahre alt. Seine Renteninformation stellte ihm damals eine Nettorente von 862 Euro in Aussicht – bei gleichbleibendem Verdienst bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze. Erst die Reformen der folgenden Jahre konnten ihn wirksam vor Altersarmut schützen.