Politik und GesellschaftDer SoVD-Buchtipp: „Unsere Welt neu denken“
So wie jetzt kann es nicht weitergehen: Unsere Welt steht an einem Kipp-Punkt, und wir spüren es. Egal ob Umwelt oder Gesellschaft – scheinbar gleichzeitig sind unsere Systeme unter Stress geraten. Maja Göpel, eine der einflussreichsten Ökonominnen Deutschlands, lädt mit ihrem Buch „Unsere Welt neu denken“ dazu ein, unsere Zukunft neu und ganz anders in den Blick zu nehmen.
Einerseits geht es vielen so gut wie nie, andererseits zeigen sich Verwerfungen, Zerstörung und Krise, wohin wir auch sehen. Dabei ahnen wir: So wie es ist, wird und kann es nicht bleiben. Wie finden wir zu einer Lebensweise, die das Wohlergehen des Planeten mit dem der Menschen versöhnt? Wo liegt der Weg zwischen Verbotsregime und Schuldfragen auf der einen und Wachstumswahn und Technikversprechen auf der anderen Seite? Diesen Fragen geht Maja Göpel in ihrem Buch nach und entlarvt dabei so manche Halbherzigkeiten der Politik.
Anhand eingängiger Beispiele verdeutlicht die Politökonomin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin, wie sehr wir heute in einer Scheinwelt leben, und macht sich mit bestechenden Argumenten für eine Reform unseres Wirtschaftssystems stark. Einen Namen hat sich die gefragte Rednerin bisher unter anderem als Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) gemacht. Im März 2019 stellte sie in der Bundespressekonferenz die Initiative Scientists for Future vor, bei der mehr als 26.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Forderungen der Schülerproteste zu mehr Klima- und Umweltschutz als gerechtfertigt erklärt haben.
„Nach so viel aus postfaktischem Schwindel geborenen Schwachsinn eine wahnsinnig wohltuende Lektüre“, urteilte der Literaturkritiker Denis Scheck in der ARD-Sendung „Druckfrisch“ über Göpels Buch, das sich als Einladung zum Umdenken versteht. Eine Einladung, der hoffentlich viele Leserinnen und Leser folgen werden.