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Lob für regionale Inklusionskonzepte, Kritik an Schwerpunktschulen

Zurückhaltend hat der Sozialverband Deutschland in Niedersachsen (SoVD) auf die jetzt von Rot-Grün vorgelegte Hildesheimer Resolution für Chancengleichheit und Inklusion in Niedersachsens Bildungslandschaft reagiert. Regionale Konzepte im Dialog mit den Betroffenen zu entwickeln, sei eine gute Idee, „allerdings sind alle anderen Vorschläge in der Tendenz geeignet, die Überwindung des Förderschulsystem auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben“, kommentiert Landesvorsitzender Adolf Bauer.

So seien vor allem die Schwerpunktschulen kontraproduktiv: „Das verfestigt den Ausschluss behinderter Schüler von der wohnortnahen Regelschule“, stellt Bauer fest. Natürlich gebe es regionale Unterschiede bei der Umsetzung der inklusiven Bildung, die so besser berücksichtigt werden können, allerdings seien Schwerpunktschulen eben annähernd das Gegenteil von Inklusion. „Vollständige gesellschaftliche Teilhabe gelingt nicht, wenn man weiter ausgrenzt“, so Bauer.

Der SoVD sehe Niedersachsen aber in der Tendenz auf dem richtigen Weg, hätte aber gerne weiterhin mehr Tempo im Verfahren. Auch eine Studie der Monitoring-Stelle habe Niedersachsen gute Ansätze attestiert, insgesamt bleibe die Umsetzung nach fünf Jahren UN-Behindertenrechtskonvention aber hinter den Erwartungen zurück.

Auch der SoVD unterstützt die Forderung der rot-grünen Regierungskoalition nach finanzieller Unterstützung aus Berlin: „Der Bund will die Inklusion in der Bildung – das muss sich auch finanziell in Richtung Länder ausdrücken“, fordert Bauer.