SoVD-Chef Bauer: Generationenkonflikt gibt es nicht
„Die ältere Generation ist ein wichtiger und unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft. Interessant sind Ergebnisse neuer Umfragen, nach denen viel ältere Menschen gern länger arbeiten würden, sich fit fühlen und sich engagieren wollen“, sagte der Landesvorsitzende des SoVD Niedersachsen, am (heutigen) Montag in Hannover. Dies decke sich auch mit den Erfahrungen des Verbandes, in dem überwiegend ältere Menschen organisiert sind.
Bauer bemängelt, dass die „neuen Alten“ trotz aller Diskussionen um den demografischen Wandel noch immer nicht den Stellenwert in gesellschaftlichen und sozialen Fragen haben, der ihnen zustehen würde.
Erfreut nimmt der SoVD-Chef eine Umfrage zur Kenntnis, nach der den Generationen ein gutes Verhältnis untereinander bescheinigt wird. „Ich habe immer gesagt: den Generationenkonflikt gibt es nicht; er wird nur herbeigeredet.“ Die Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass insgesamt die Familie für alle Generationen das wichtigste soziale Netz ist. Persönliche Autonomie, finanzielle Sicherheit im Alter und Kontakte zur Familie, den Kindern und anderen Verwandten stehen an der Spitze der persönlichen Prioritätensetzung. Dialog und Austausch zwischen den Generationen spielen für die Mehrheit der Befragten aber ebenfalls eine große Rolle. „Der Kontakt zu den Jüngeren wie zu den Älteren wird als wichtig angesehen, das können wir nur gutheißen“, so Bauer.
Dabei dürften die Wertschätzung der Potenziale des Alters und des Engagements der älteren Generationen aber noch steigen. Dies kann nach Ansicht des Verbandspräsidenten nur gelingen, wenn ältere Menschen nicht um ihre wirtschaftliche Existenz ringen müssen - in der heutigen älteren Generationen ebenso wie in nachfolgenden Generationen. Belastungen wie sie durch die Sozial- und Arbeitsmarktreformen entstanden sind müssen von allen gesellschaftlichen Gruppen solidarisch getragen werden. Deshalb fordert der SoVD eine Erwerbstätigenversicherung, eine Bürgerversicherung im Gesundheitswesen, einen Stopp der Frühverrentung und eine aktive Arbeitsmarktpolitik.