Führerschein-Checks für Senioren? SoVD entschieden gegen Diskriminierung
„Frau Stadtmüller sollte sich schon aufgrund ihrer Funktion für Senioren einsetzen und diese nicht diskriminieren!“ Mit diesen Worten kommentiert Adolf Bauer, Vorsitzender des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen die Vorschläge der Vorsitzenden des Seniorenbeirats Hannover zur Einführung eines Führerschein-Checks für Ältere. „Es gibt keinen Grund für gesetzliche Regelungen. Man kann doch nicht alle Senioren über einen Kamm scheren“, ist Bauer irritiert.
Auch Ursula Pöhler, Vorsitzende des SoVD-Kreisverbands Hannover-Stadt, kann sich allenfalls freiwillige Lösungen vorstellen: „Wer sich nicht sicher ist, ob er noch fahrtauglich ist, kann einen Arzt aufsuchen, der dann Empfehlungen ausspricht“, so Pöhler. Sie könne sich Tests der Augen und der Wahrnehmungsfähigkeit in ein- bis zweijährigen Intervallen vorstellen. Eine gesetzliche Festschreibung sei aber nicht nötig.
Bauer bringt die Kritik des SoVD auf den Punkt: „Alle reden von Inklusion – dann muss das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben auch für Senioren und deren Wunsch, das Auto als erforderliche Mobilitätshilfe einzusetzen, gelten.“ Es sei ja nicht so, dass man nicht richtig Auto fahren könne, nur weil man nicht mehr gut zu Fuß sei. Fahrtüchtigkeit sei keine Frage des kalendarischen Alters. Man müsse den Gesetzgeber nicht noch zu solch einem Unsinn auffordern.
Bauer: „Frau Stadtmüller hat als Stadt-Hannoveranerin leicht reden, aber außerhalb eines erschlossenen Bus- und Bahnnetzes ist man oft zu 100 Prozent auf das Auto angewiesen.“