SoVD lehnt KKH-Pläne ab: Rechnung ohne Patienten
Die Vorschläge von KKH|Allianz-Chef Ingo Kailuweit, unwirtschaftliche Kliniken zu schließen und Patienten auch weite Anreisen zuzumuten, stoßen beim Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen auf Ablehnung. „Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Patienten, für die Nähe zum Krankenhaus kein Luxus sondern absolute Notwendigkeit bedeutet“, sagt Landesvorsitzender Adolf Bauer. Mit welcher Rücksichtslosigkeit Kailuweit den Ausverkauf flächendeckender Gesundheitsversorgung anmahnt, sei erschreckend. Bauer: „Ältere und behinderte Menschen werden auch weiterhin darauf angewiesen sein, für einen Krankenhausaufenthalt nicht durch die halbe Republik reisen zu müssen“, stellt Bauer fest.
Die Idee, ein Allgemeinkrankenhaus in Ostfriesland anzusiedeln, das als Verteiler für Patienten in andere Kliniken fungieren soll, sei unsagbar abwegig. „Herr Kailuweit denkt nur mit der Brieftasche und vergisst dabei die Patienten“, kritisiert der SoVD-Vorsitzende.
Deutliche Kritik findet Bauer auch für den erneuten Vorstoß, das Hausarzt-Modell zu kippen. Das Vertrauensverhältnis zum eigenen Arzt könne nichts ersetzen. „Gleichgeschaltete Gesundheitsversorgung vom Fließband kann vielleicht unter Kostengesichtspunkten funktionieren, die Interessen der Patienten gingen dabei aber den Bach hinab“, so Bauer. Gerade ältere Menschen seien auf die Anlaufstelle Hausarzt angewiesen.
Kailuweit organisiere zudem Personalabbau im großen Stil und sage, darum gehe es gar nicht. „Was denn nun? Wer meint, ein Zehntel der Krankenhäuser sei genug, der plant sicher nicht mit der gleichen Zahl Beschäftigter“, stellt Bauer fest.