SoVD: Frauen raus aus der Armutsfalle
„Es muss Schluss sein mit einer Niedriglohnpolitik, die Frauen sehenden Auges in die Armut treibt. Für Millionen berufstätiger Frauen bedeuten jahrelange Minijobs später Minirenten.“ Dies erklärte Katja Krüger, die Landesfrauensprecherin des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März. Die anhaltend hohe Zahl der geringfügig beschäftigten Frauen erfordere einen politischen Kurswechsel, betonte Krüger.
„Zwei Drittel der über fünf Millionen ausschließlich geringfügig Beschäftigten in Deutschland sind Frauen. Ihnen droht ohne Maßnahmen für eine eigenständige Existenzsicherung der soziale Abstieg“, so Krüger. Auch SoVD-Bundesfrauensprecherin Edda Schliepack warnte davor, die Gefahr länger zu unterschätzen: „Das Problem muss grundsätzlich angegangen werden.
Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes nicht unter 8,50 Euro sei ein erster Schritt. Schliepack weiter: „Der Mix aus sozialversicherungsfreier und geringfügiger Beschäftigung gehört in den Giftschrank.“ Der SoVD werde die Politik in die Pflicht nehmen und ihren Position auch in der Tat Nachdruck verleihen. Die beiden Frauensprecherinnen kündigten bundesweite SoVD-Aktionen gegen Dumpinglöhne und für mehr Entgeltgleichheit in den kommenden Wochen an. Ein Höhepunkt des Equal Pay Days am Donnerstag, 21. März, sei Niedersachsen. Dieser Termin markiere den Zeitraum, den Frauen in Deutschland rechnerisch über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt eines Mannes zu kommen. „Frauen müssen endlich genauso bezahlt werden wie Männer“, fordert Krüger.