SoVD übt scharfe Kritik an Krankenhausreform
Mit der verabschiedeten Krankenhausreform will die Bundesregierung die Qualität der deutschen Krankenhäuser verbessern. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen sieht die Reform kritisch. „Damit ist eine verlässliche Finanzierung der Investitionskosten der niedersächsischen Kliniken nicht sicher“, bemängelt der SoVD-Landesvorsitzende Adolf Bauer. Das Land müsse seiner Verpflichtung, diese Kosten zu fördern, zeitnah nachkommen. Außerdem müsse die Höhe dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden – immerhin würden die niedersächsischen Kliniken einen Investitionsstau von rund 1,5 Milliarden Euro beklagen. „Das Land muss mehr in die Pflicht genommen werden, damit die Rechnung am Ende auch bezahlt werden kann“, so Bauer weiter.
Werde weiterhin nichts getan, würden sich die Probleme in Niedersachsens Krankenhäusern weiter verschärfen. Bauer spielt dabei auf die Schwierigkeiten in den Notfallambulanzen an. „Es sind in letzter Zeit immer wieder Fälle bekannt geworden, in denen Patienten in Notfallambulanzen schlecht oder verspätet versorgt wurden“, sagt der SoVD-Landesvorsitzende. Auch hier müsse die Landesregierung dringend handeln: „Mindestens eine Notfallambulanz in den Regionen muss zu jedem Zeitpunkt erreichbar sein.“
Aus Sicht des SoVD drohen durch die Reform den Versicherten zudem einseitige Mehrbelastungen. Auf die gesetzliche Krankenversicherung kommen durch die geplanten Maßnahmen Mehrausgaben von rund 5,4 Milliarden Euro zu. „Werden nicht auch die Arbeitgeber zu gleichen Teilen an diesen Kosten beteiligt, bleibt alles an den Versicherten hängen“, beklagt Bauer.