SoVD lobt Inklusionspreis aus: Elterninitiative und Studierende gewinnen
Die Elterninitiative „Ich BIN ich 21“ aus Bad Bentheim und der von den hannoverschen Studierenden Max Kesberger und Ramona Gastl produzierte Film „Parallelwelt“ sind die Gewinner des vom Sozialverband Deutschland (SoVD) ausgelobten Inklusionspreises „all inclusive – so muss Niedersachsen sein.“ Schirmherr und Ministerpräsident Stephan Weil überreichte Urkunde und Pokal für den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Preis in den Kategorien Ehrenamt und Medien.
Der siegreiche Film „Parallelwelt“ beschreibt, wie unterschiedlich zwei Menschen mit Behinderung ihren Weg durch das Berufsleben gehen. Kesberger und Gastl lassen zwei Betroffene erzählen, welche Wünsche und Vorstellungen sie an ihr Leben haben. „Der Film lebt vom extrem wirkungsvollen Mix aus eindrucksvollen Fotos und teilweise berührenden Filmaufnahmen. Die Jury war beeindruckt von diesem dynamischen Kontrast“, beschrieb Jury-Koordinator Matthias Büschking, Pressesprecher beim SoVD, die Motivation.
Der zweite Platz ging an den in der Elbe-Jeetzel-Zeitung erschienen Artikel „Bettys erstes Mal“ über die ersten sexuellen Erfahrungen einer Behinderten, Platz 3 gewann Klaus Tümmler für seine Kika-Dokumentation „Schau in meine Welt“ über einen Jungen, der mit seinen Augen einen Sprachcomputer bedienen muss, um zu sprechen.
Die Elterninitiative „Ich BIN ich 21“ gewann die Kategorie Ehrenamt für ihr Engagement und die Ausstellung „Kann die Welt auf uns verzichten“, mit der die Eltern über die Krankheit informieren. „So werden Barrieren in den Köpfen eingerissen“, freute sich auch Jury-Koordinatorin Nancy Widmann. Der zweite Platz ging an eine inklusiv produzierte Themensendung zum gleichen Thema des Braunschweiger Regionalsenders Radio Okerwelle, den dritten Platz gewann der Rollstuhlbasketball-Profi und Schauspieler Tan Caglar für seinen ehrenamtlichen Einsatz als Inklusionsbotschafter an Schulen. Einen Sonderpreis erhielt der Schützenverein Etzhorn.
Beim Politiktag zum Abschluss der dreitägigen Landesverbandstagung des SoVD-Landesverbands Niedersachsen waren neben Ministerpräsident Stephan Weil als Schirmherr des Inklusionspreises auch Regionspräsident Hauke Jagau und die hannoversche Bürgermeisterin Regine Kramerek anwesend. Bei der anschließenden Podiumsrunde diskutierten der SPD-Landtagsabgeordnete Uwe Schwarz und sein CDU-Kollege Sebastian Lechner mit Caglar und Moderation Matthias Büschking über Inklusion.
Zur Ehrenamtsjury gehörten Petra Wontorra, Landesbehinderten-beauftragte, Birgit Eckhardt, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen, Edda Schliepack, stellvertretende Landesvorsitzende des SoVD, Ute Wrede, Vorsitzende des Vereins „Eine Schule für alle. Verein für inklusive Bildung e.V.“ und Dr. Markus Schmid, 2. Vorsitzender des Beirats für Menschen mit Beeinträchtigungen der Gemeinde Harsum.
Zur Jury des Medienpreises gehörten Anke Pörksen, Staatssekretärin und Regierungssprecherin in Niedersachsen, Annette Rose, Landessprecherin der Deutschen Journalisten Union Niedersachsen/Bremen bzw. Neue Presse Hannover, Gaby Stief, Redakteurin Hannoversche Allgemeine Zeitung, Torsten Hapke, Vorsitzender Landespressekonferenz, Leiter Landespolitik beim NDR Fernsehen, Dirk Banse, Leiter Landespolitik beim NDR-Rundfunk.
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