Armutsrisiko: Aktuelle Zahlen bestätigen SoVD-Befürchtungen
In Niedersachsen sind immer weniger Menschen von Armut betroffen – das gilt allerdings nicht für Frauen über 65. Wie das Landesamt für Statistik heute mitteilte, waren im vergangenen Jahr 3,9 Prozent mehr ältere Frauen von Armut betroffen als noch 2010. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen warnt schon seit langem vor der zunehmenden Altersarmut und sieht seine Befürchtungen durch die neuesten Entwicklungen bestätigt. „Gerade Frauen müssen oft mit einer niedrigen Rente auskommen, weil sie weniger Versicherungsjahre haben, in Teilzeit- oder Minijobs arbeiten und dementsprechend wenig verdienen“, sagt der SoVD-Landesvorsitzende Adolf Bauer. Die Folge sei dann eine Rente, die oft nicht zum Leben reiche.
Auch, wenn laut Landesamt die Armutsgefährdung bei Kindern und Alleinerziehenden rückläufig ist, sieht Bauer bei den Seniorinnen dringenden Handlungsbedarf: „Es muss endlich etwas getan werden, damit Frauen den gleichen Lohn bekommen wie ihre männlichen Kollegen. Außerdem ist bei der Mütterrente dringend nachzubessern.“ Es sei zwar positiv, dass Frauen, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, für die Erziehung zwei statt einem Erziehungsjahr für die Rente angerechnet bekämen. Verbesserungswürdig sei allerdings die Tatsache, dass die Mütterrente auf die Grundsicherung angerechnet werde. „Gerade die Frauen, bei denen es finanziell besonders eng ist, profitieren nicht von der Mütterrente. Da muss es einen Freibetrag für die Betroffenen geben“, fordert der SoVD-Landesvorsitzende.
Der SoVD berät in seinen mehr als 60 Beratungszentren auch zur Grundsicherung im Alter. Die Adressen der Beratungszentren finden Sie hier.