SoVD will Gesundheitskosten paritätisch verteilen
„Es kann nicht sein, dass in Deutschland allein die Versicherten für steigende Gesundheitskosten aufkommen.“ Mit dieser Argumentation fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen eine Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenkassenbeiträge. Landesvorsitzender Adolf Bauer begrüßt den diesbezüglichen Vorstoß von KKH-Vorstandschef Ingo Kalluweit sowie die Bundesratsinitiative der Bundesländer Hamburg und Reinland-Pfalz.
Medizinischer Fortschritt und eine gute Gesundheitsversorgung kosteten Geld, sicherten aber auch Arbeitskräfte, so Bauer. „Deshalb sollten die Arbeitgeber sich an der Finanzierung einer guten Gesundheitsversorgung wieder in gleicher Höhe beteiligen wie ihre Beschäftigten“, fordert der Landesvorsitzende.
Der Arbeitgeber-Beitrag sei aktuell auf 7,3 Prozent festgeschrieben. Arbeitnehmer selbst zahlten dagegen zusätzlich einen von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlichen Zusatzbeitrag. Im Durchschnitt liege dieser 2016 voraussichtlich bei 1,1 Prozent, im Höchstfall aber auch 1,5 Prozent des Bruttoeinkommens. „Ein Durchschnittsverdiener muss zusätzlich mehr als 30 Euro Zusatzbeitrag zahlen“, kritisiert Bauer.
„Wir reden hier nicht über Lappalien, schon gar nicht im Hinblick auf die weitere Entwicklung“, weiß der Landesvorsitzende. Die Gesundheitskosten seien in den vergangenen Jahren um mindestens vier, teilweise um über fünf Prozent gestiegen. An diesen steigenden Kosten müssten die Arbeitgeber wieder paritätisch beteiligt werden, damit die Beschäftigten die Folgen einer alternden Gesellschaft nicht alleine schultern müssen.