Vorsitzender des SoVD Niedersachsen fordert: - Pflegezeit analog zur Elternzeit muss kommen
Der Präsident des Sozialverband Deutschland SoVD und Vorsitzende des SoVD Niedersachsen Adolf Bauer hat auf einer Kundgebung zum Tag der Arbeit in Soltau die Einführung einer Pflegezeit für pflegende Angehörige gefordert. „Eine Pflegezeit analog zur Erziehungszeit ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der häuslichen Pflegesituation“, sagte Bauer und verwies auf Inhalte eines Eckpunktepapiers einer Arbeitsgruppe der Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder, in dem ein Rechtsanspruch pflegender Angehöriger auf Pflegezeit gefordert wird.
„Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hätten damit Anspruch auf Unterbrechung ihrer Erwerbstätigkeit mit dem Recht, anschließend in den Betrieb zurück zu kehren“, so Bauer weiter. Damit könne die Bereitschaft der Angehörigen zur Pflege gestärkt und die Pflegeversicherung entsprechend entlastet werden.
Das Eckpunktepapier schlägt eine zunächst zeitlich befristete Erprobung der Pflegezeit vor. Es soll im Herbst der nächsten Arbeits- und Sozialministerkonferenz vorgelegt werden. Bauer: „Wir werden noch vor der Sommerpause der niedersächsischen Sozialministerin mitteilen, dass wir als großer Sozialverband mit mehr als 230.000 Mitgliedern in Niedersachsen die Einführung der Pflegezeit für unterstützenswert halten.“
Von mehr als zwei Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden derzeit knapp drei Viertel zuhause gepflegt. In Niedersachsen gelten zurzeit rund 215 000 Menschen als pflegebedürftig. Davon werden ebenfalls knapp drei Viertel zuhause gepflegt.
Mit einer steigenden Zahl an Pflegebedürftigen ist zu rechnen.