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„Equal Pay Day“: Geringer Lohn trotz Vollzeit verstärkt UngleichheitSoVD fordert mehr Unterstützung für Geringverdienerinnen

Hannover. Obwohl es schon lange die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit gibt, verdienen Frauen immer noch 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Diese Ungleichheit spiegelt sich auch unter den Geringverdienenden wider. Denn: Die Frauen in Niedersachsen sind nach einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung überdurchschnittlich oft betroffen. Deshalb fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zum „Equal Pay Day“ am 7. März mehr Unterstützung von der Politik.

Die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern liegt aktuell bei 18 Prozent. Dieses Problem der ungleichen Bezahlung wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass der Anteil der Geringverdienenden unter Frauen besonders hoch ist. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung verdienen überdurchschnittlich viele Frauen in Niedersachsen trotz Arbeit in Vollzeit weniger als 2.284 Euro im Monat – und zwar 30,2 Prozent. Im Gegensatz dazu sind nur 15,5 Prozent der Männer betroffen. „Die Anhebung des Mindestlohns ist ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung. Doch die Politik muss noch viel mehr tun, um Geringverdienerinnen besser zu unterstützen“, mahnt Roswitha Reiß, Landesfrauensprecherin des SoVD in Niedersachsen.

Handlungsbedarf sieht Niedersachsens größter Sozialverband dabei an mehreren Stellen. „Es fehlt unter anderem an Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogrammen, die sich speziell an geringqualifizierte Frauen richten“, so Reiß. Damit diese Angebote von betroffenen Frauen auch wahrgenommen werden könnten, müssten ihre Lebensumstände berücksichtigt und beispielsweise eine kostengünstige Kinderbetreuung angeboten werden.

Auch Inklusion und ein Migrationshintergrund sind für den SoVD relevante Themen, wenn es um die Verbesserung der Verdienstmöglichleiten von Geringverdienerinnen geht. „Die Inklusion von schwerbehinderten Frauen am ersten Arbeitsmarkt muss dringend durch gezielte Förderung vorangetrieben werden. Außerdem müssen Frauen mit Migrationsgeschichte viel stärker bei der Ausbildungssuche und der Berufsfindung unterstützt werden“, fordert Reiß darüber hinaus.