SoVD in Niedersachsen fordert KonsequenzenFehlerhafte Schutzmasken: „Vorhaben ist an Menschenverachtung nicht zu überbieten“
Nach Recherchen des Magazins „Der Spiegel“ hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Millionen fehlerhafte Schutzmasken beschafft und wollte diese kostenlos an obdachlose und behinderte Menschen sowie Hartz-IV-Empfänger*innen verteilen. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zeigt sich angesichts dieses Vorgehens empört und spricht von einem „verachtenden Menschenbild“.
Berichten zufolge hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Frühjahr 2020 Schutzmasken für eine Milliarde Euro beschafft, die sich aufgrund eines reduzierten Prüfverfahrens als unbrauchbar herausgestellten. Der Plan des Ministeriums: eine kostenlose Abgabe an Obdachlose, Menschen mit Behinderung und geringem Einkommen.
„Dieses Vorhaben ist an Zynismus nicht zu überbieten“, zeigt sich Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD in Niedersachsen, empört. Anstatt seinen Fehler zuzugeben, versuche Spahn nun, diesen zu vertuschen. „Die minderwertigen Masken ausgerechnet an die verwundbarsten Gruppen unserer Gesellschaft verteilen zu wollen, zeugt von einem zutiefst verachtenden Menschenbild“, so Sackarendt weiter. Man frage sich, wie viel Abscheu der Minister gegenüber den Betroffenen empfinden müsse, um auf so eine Idee zu kommen und wissentlich ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen. „Angesichts dieses Vorgangs bleibt nur eines: Herr Spahn muss Verantwortung übernehmen und entsprechende Konsequenzen ziehen“, betont der niedersächsische SoVD-Chef.