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SoVD fordert gleichen Lohn für gleiche ArbeitEqual Pay Day: Ungleichheit wird durch Corona verschärft

Frauen bekommen für den gleichen Job durchschnittlich noch immer 18 Prozent weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen. Diese Ungleichheit wird durch die Corona-Krise noch verstärkt. Darauf weist der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen anlässlich des internationalen „Equal Pay Days“ am 10. März hin und fordert die Politik auf, an den erforderlichen Stellschrauben zu drehen.

18 Prozent beträgt die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern in diesem Jahr. Damit liegt sie erstmals unter 20 Prozent. „Auch wenn die Entwicklung prinzipiell in die richtige Richtung geht, dürfen wir uns jetzt nicht darauf ausruhen“, fordert Roswitha Reiß, Landesfrauensprecherin des SoVD in Niedersachsen. Denn: „Die Corona-Krise sorgt dafür, dass Belastung und zusätzliche Arbeit für Frauen weiter steigen.“ Laut einer Bertelsmann-Studie sind gerade sie es, die sich neben ihrem Job derzeit verstärkt um die Hausarbeit und die Kinderbetreuung kümmern. „Frauen finden sich durch die Pandemie öfter in traditionellen Rollen wieder“, so Reiß.

Aus Sicht des größten Sozialverbandes in Niedersachsen sorgt Corona also dafür, dass sich die bisher bestehende Ungleichheit weiter verschärft. „Wir gehen momentan eher einen Schritt rückwärts als vorwärts“, sagt die Landesfrauensprecherin. „Die Politik muss endlich gegensteuern und den Kampf gegen die Lohnungleichheit vorantreiben, denn das Gesicht der Armut ist noch immer weiblich.“

Deshalb fordert der SoVD unter anderem den gleichen Lohn für gleiche Arbeit, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine finanzielle Aufwertung von sogenannten Frauenberufen sowie ein Rückkehrrecht von Teil- auf Vollzeitarbeit.

Die Armutsgefährdung von Frauen ist auch ein wichtiger Baustein der SoVD-Kampagne „Wie groß ist dein Armutsschatten?“. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.armutsschatten.de.