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Bekämpfung von Kinder- und Altersarmut sowie sichere Löhne müssen im Fokus stehenSteigende Armut: SoVD fordert schnelle Maßnahmen der Politik

Hannover. Alarmierende Zahl: 18,3 Prozent der Menschen in Niedersachsen sind von Armut betroffen. Gegenüber 2020 ist das ein Anstieg um vier Prozent. Das geht aus einer Neuauflage des Armutsberichts des Paritätischen Wohlfahrtsverbands hervor. Damit ist klar: Armut in Niedersachsen verfestigt sich nicht nur, sondern steigt sogar. Angesichts dieser erschreckenden Entwicklung fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen schnelle Maßnahmen der Politik.

Immer mehr Bürger*innen in Niedersachsen leben in Armut. „Für ein reiches Land wie Deutschland ist das wirklich beschämend“, sagt Bernhard Sackarendt, Landesvorsitzender des SoVD in Niedersachsen und ergänzt: „Wir weisen seit Jahren auf diese gefährliche Entwicklung hin. Offenbar nimmt die Politik die Zahlen nicht ernst genug, denn es passiert viel zu wenig.“ Dies führe dazu, dass mittlerweile zahlreiche Menschen nicht mehr wissen, wie sie finanziell über die Runden kommen sollen und so von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen sind.

„In punkto Armutsbekämpfung muss deshalb an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden“, fordert Sackarendt. Die Kindergrundsicherung müsse endlich kommen und es brauche eine Anhebung des Rentenniveaus. Dies sei für die Vermeidung von Altersarmut dringend notwendig.

In diesem Zusammenhang fordert Niedersachsens größter Sozialverband zudem die Einführung armutsfester Löhne. „In Niedersachsen ist nicht nur die Armutsquote höher als im Bundesdurchschnitt, sondern auch der Anteil der Geringverdiener*innen. Da niedrige Löhne aber automatisch zu kleinen Renten führen, muss es mehr Tarifbindung, weniger Leiharbeit und weniger Minijobs geben“, so der niedersächsische SoVD-Chef. Nur so könnten Menschen finanziell gut ihr Leben bestreiten und seien nicht auf zusätzliche Sozialleistungen angewiesen.