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„Internationaler Tag zur Beseitigung der Armut“ am 17. OktoberSoVD: Kindergrundsicherung und Härtefallfonds endlich umsetzen

Jede*r sechste Bürger*in in Niedersachsen gilt als armutsgefährdet. Besonders Kinder, Jugendliche und Senior*innen sind betroffen. Angesichts der steigenden Inflation befürchtet der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen eine dramatische Verschärfung der Lage. Anlässlich des „Internationalen Tags zur Beseitigung der Armut“ am 17. Oktober fordert Niedersachsens größter Sozialverband eine schnelle Umsetzung des von der Politik versprochenen Härtefallfonds sowie weitere Maßnahmen, damit mehr Kinder und Jugendliche nicht in Armut aufwachsen.

Immer mehr Menschen sind im Alter auf Grundsicherung angewiesen – ihr Anteil ist 2021 um mehr als drei Prozent gestiegen. Auch bei Kindern und Jugendlichen sehen die Zahlen düster aus: Mehr als jede*r Fünfte gilt als armutsgefährdet. „Wir merken schon jetzt in unserer Beratung, dass immer mehr Menschen extreme finanzielle Sorgen haben. Das betrifft vor allem auch Rentner*innen und Familien. Es wird immer deutlicher: Die Armutsgefährdung hat die Mittelschicht erreicht“, sagt Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD in Niedersachsen.

„Niedersachsen muss sich im Bundesrat für eine Kindergrundsicherung einsetzen. Das Thema steht schon lange auf der Agenda, aber nichts passiert“, kritisiert Sackarendt. Auch der von Ministerpräsident Weil versprochene Härtefallfonds für Menschen mit geringem Einkommen müsse zügig an den Start gehen. „Da sind noch viel zu viele Details unklar. Niemand weiß, wie Geld aus dem Fonds beantragt werden kann. Die Zeit drängt, Menschen müssen schließlich jetzt ihre Rechnungen zahlen“, so der niedersächsische SoVD-Chef.