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Niedersachsen braucht bessere Datenlage für gezieltes Impfen und TestenSozial Benachteiligte besser vor Corona schützen

Wenn man weiß, wer sich besonders häufig mit Corona infiziert, ist es möglich, schneller zu reagieren und die Betroffenen besser zu schützen. Internationale Studien legen nahe, dass sozial benachteiligte Menschen öfter erkranken. Das Problem: Lediglich Bremen und Berlin haben dazu bislang Daten erhoben. Deshalb fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD), dass es auch in Niedersachsen eine entsprechende Untersuchung geben muss. So kann aus Sicht des Verbandes gezielter geimpft und getestet werden.

Wer nur über ein geringes Einkommen verfügt, muss häufiger den öffentlichen Personennahverkehr nutzen und kann oft aufgrund seines Jobs seltener im Homeoffice arbeiten. In vielen Fällen wohnen Betroffene auch aufgrund hoher Mieten beengter. Internationale Studien aus Großbritannien und den USA legen nahe, dass gerade diese Personengruppe deshalb einem größeren Risiko ausgesetzt ist, sich mit Corona zu infizieren. In Deutschland gibt es dazu jedoch bislang kaum Daten – auch in Niedersachsen werden sie nicht erhoben.

„Wenn man wüsste, welche Menschen in Niedersachsen neben den bisher bekannten Personengruppen besonders gefährdet sind, könnte man sie besser vor einer Infektion schützen und die Ausbreitung insgesamt eindämmen“, sagt Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Deshalb müsse das Land dringend Daten zum sozialen Status erheben.

„Mit einer solchen Grundlage könnte man dann entsprechende Schritte einleiten, zum Beispiel gezielter testen und impfen“, so Sackarendt. In Berlin und Bremen gebe es inzwischen solche Daten, Niedersachsen müsse schnellstmöglich nachziehen.