EUTB® formuliert anlässlich des fünfjährigen Jubiläums politische ForderungenPsychische Gesundheit: Mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung
Hannover. Seit 2018 berät die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®) erfolgreich Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen. Doch die Arbeit der Berater*innen zeichnet sich nicht nur durch die Unterstützung der Betroffenen aus. Aufgrund ihrer Erfahrungen sehen sie sehr deutlich, wo Menschen mit Behinderung konkret benachteiligt werden. Während ihrer Jubiläumsveranstaltung zum fünfjährigen Bestehen haben die Berater*innen deshalb mit den Teilnehmenden konkrete Forderungen an die Politik rund um die Themen gleichberechtigte Teilhabe und psychische Gesundheit erarbeitet.
Niedrigschwellige Beratung auf Augenhöhe – das ist das Markenzeichen der EUTB®-Beratung. Egal, ob im Ammerland, im Emsland, im Heidekreis, in Goslar, in der Wesermarsch, in Leer, Nienburg, Northeim oder Holzminden: In Niedersachsen stehen die Berater*innen Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite. Elf dieser Beratungsstellen befinden sich in Trägerschaft des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen sehen jeden Tag in der Beratung, mit welchen Schwierigkeiten Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft konfrontiert sind. Gerade beim Thema psychische Gesundheit wird sehr deutlich, wie weit wir noch von echter Teilhabe entfernt sind“, sagt Dirk Swinke, SoVD-Vorstandsvorsitzender in Niedersachsen. Grund genug, um sich damit anlässlich des diesjährigen Jubiläums zu beschäftigen und bei wichtigen Punkten genauer hinzuschauen. „Deshalb haben die Teilnehmenden politische Forderungen entwickelt, die wir nutzen werden, um bei der Politik noch stärker den Finger in die Wunde zu legen“, so Swinke weiter.
Die Ergebnisse der Veranstaltung zeigen: Insbesondere die psychotherapeutische Versorgung ist problematisch. „Es gibt viel zu wenig barrierefreie Angebote – gerade für Kinder und Jugendliche. Hier muss der Bedarf unbedingt neu ermittelt und die Versorgung angepasst werden“, fordert der Vorstandsvorsitzende. Zudem müssten Psychotherapeut*innen verstärkt für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung sensibilisiert werden. „Das spielt gerade bei Betroffenen, die keine sichtbare Behinderung haben, eine große Rolle“, betont er. Insgesamt gehe es um den umfassenden Abbau von Barrieren.