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Zahlreiche Heime in Niedersachsen weisen Mängel aufQualität in Pflegeheimen: SoVD fordert mehr politischen Einsatz

Hannover. Erschreckende Entwicklung: Aktuelle Zahlen des AOK-Pflegereports zeigen, dass die Versorgung von Menschen in Pflegeheimen deutschlandweit sehr unterschiedlich ist. Niedersachsen schneidet – gerade wenn es um Bewohner*innen mit Demenz geht – besonders schlecht ab. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen fordert daher von der Landesregierung mehr Einsatz für die Qualität in Pflegeheimen.

Wer in einem Pflegeheim lebt, verlässt sich darauf, dass sie*er gut versorgt wird. Der aktuelle Pflegereport der AOK zeigt jedoch, dass Niedersachsen bei der Qualität der Einrichtungen in vielen Punkten hinterherhinkt. So kamen knapp fünf Prozent aller an Demenz erkrankten Bewohner*innen 2021 wegen unzureichender Flüssigkeitszufuhr ins Krankenhaus. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 3,8 Prozent. Den landesweit auffälligsten Wert stellte die AOK dabei im Emsland fest (7,8 Prozent). Auch bei der Dauerverordnung von Antipsychotika bei Demenz nehmen einige Kreise in Niedersachsen einen höchst unrühmlichen Platz ein. Im Emsland erhalten 14,81 Prozent der Pflegeheimbewohner*innen eine entsprechende Dauermedikation. In Wolfsburg sind es 14,53 Prozent, in Oldenburg 14,12 Prozent und in der Grafschaft Bentheim14,02 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei rund neun Prozent.

„Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in Niedersachsen müssen darauf vertrauen, dass die Betreuung und Pflege in allen Einrichtungen flächendeckend gut und sicher gewährleistet wird. Laut den Zahlen ist das derzeit nicht gegeben“, kritisiert Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Die Kontrollen des Landes müssten hier viel weiter verstärkt werden. „Die Beschwerdestelle Pflege ist bereits eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene. Das reicht aber noch nicht“, so Swinke weiter. Aus Sicht des größten Landesverbandes muss es vor allem Verbesserungen bei den Informationen zur Qualität von Pflegeheimen geben. „Allgemein zugängliche transparente Informationen über den Personalschlüssel oder schwerwiegende Mängel in Einrichtungen werden im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie Hamburg oder Nordrhein-Westfalen nicht zur Verfügung gestellt. Hier muss im Rahmen einer gesetzlichen Regelung dringend nachgebessert werden", fordert der niedersächsische SoVD-Chef.