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Einsamkeit, Depressionen und Probleme bei der Pflege können die Folge sein Isolation von Älteren: „Damit spaltet man die Gesellschaft“

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zeigt sich empört angesichts der Vorschläge, Ältere und andere Risikogruppen aus dem Alltag zu separieren und so der Corona-Krise zu begegnen. „Bei allem Verständnis für unkonventionelle Vorgehensweisen in der derzeitigen Situation: Mit solchen Aussagen spaltet man die Gesellschaft, wo doch aber gerade jetzt Zusammenhalt angesagt ist“, kritisiert Bernhard Sackarendt, SoVD-Landesvorsitzender in Niedersachsen.

Insbesondere für ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen ist es nach Auffassung von Niedersachsens größtem Sozialverband schädlich, sie über mehrere Monate von der Außenwelt abzuschneiden. „Das fördert nur die Einsamkeit, Depressionen können die Folge sein“, erläutert Sackarendt. Hinzu kämen Probleme bei der Pflege oder auch bei der ärztlichen Versorgung, da viele Termine möglicherweise nicht mehr wahrgenommen werden könnten.

Besonders ärgert sich Sackarendt, dass die Vorschläge vor allem vor dem wirtschaftlichen Hintergrund diskutiert werden: „Es ist unfassbar, dass eine komplette Isolation der Risikogruppen damit gerechtfertigt wird, dass die Volkswirtschaft schnellstmöglich wieder anlaufen muss.“ Die Selbstbestimmung und die Würde jedes Einzelnen seien hohe Güter, die es auch in Krisenzeiten zu schützen gelte.