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Mehr Teilhabe für Menschen mit geringem EinkommenEinheitliche Lösung im Nahverkehr: SoVD fordert Sozialticket

Hannover. In seiner Sitzung am morgigen Freitag stimmt der Bundesrat über die Einführung und Finanzierung des sogenannten Deutschlandtickets ab. Mit monatlich 49 Euro ist dieses aus Sicht des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen für Menschen mit geringem Einkommen jedoch viel zu teuer. Deshalb appelliert der Verband an die niedersächsischen Vertreter*innen im Bundesrat, sich für ein Sozialticket einzusetzen.

Zum 1. Mai will die Bundesregierung das Deutschlandticket einführen. Für 49 Euro im Monat sollen Bürger*innen dann deutschlandweit den Nahverkehr nutzen können. „Prinzipiell begrüßen wir die Einführung sehr, um mehr Anreize zur Nutzung des ÖPNV zu schaffen und das Klima zu entlasten“, sagt Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD-Landesverbands Niedersachsen und ergänzt: „Für Empfänger*innen von Bürger-, Sozial- und Wohngeld sind diese 49 Euro aber viel zu teuer. Ihnen stehen nur 25 Euro im Monat für Mobilität zur Verfügung. Deshalb muss es unbedingt ein bundesweites Sozialticket geben.“

Als gute Beispiele dafür nennt der Landesvorsitzende die Lösungen in Hamburg und Hessen: „Dort soll es ein günstigeres Ticket für 19 beziehungsweise 31 Euro geben. So etwas stellen wir uns für ganz Deutschland vor. Dafür müssen sich die niedersächsischen Politiker*innen im Bundesrat jetzt starkmachen.“ Aus Sicht des größten Sozialverbands in Niedersachsen drohe ansonsten ein unübersichtlicher Flickenteppich. „Hessen und Hamburg haben schon eigene Angebote geschaffen und auch in der Region Hannover wird es eine zusätzliche Lösung geben. Es kann aber nicht sein, dass es von meinem Wohnort abhängt, ob ich mir Mobilität leisten kann oder nicht. Deshalb muss ein einheitliches Angebot her“, fordert Sackarendt.

Dies sei insbesondere für Senior*innen mit einer kleinen Rente, Familien mit geringem Einkommen oder auch Bezieher*innen von Sozialleistungen wichtig, um mehr gesellschaftliche und soziale Teilhabe zu gewährleisten.