Schulen und Kitas: SoVD fordert Konzept für den NormalbetriebWie geht es nach den Ferien weiter?
Mit großer Sorge hat der SoVD in Niedersachsen darauf reagiert, dass aufgrund eines aktuellen Infektionsgeschehens mit dem Corona-Virus in Göttingen erneut alle Schulen und einzelne Kitas geschlossen wurden. In einem Schreiben an Kultusminister Grant Hendrik Tonne fordert Niedersachsens größter Sozialverband dringend Konzepte, um künftige Schließungen zu vermeiden.
Der SoVD in Niedersachsen macht in seinem Brief an den Kultusminister deutlich, dass das Recht auf Beschulung und frühkindliche Bildung auch in der Corona-Krise nicht wiederkehrend außer Kraft gesetzt oder vernachlässigt werden darf. „Bei Kleinkindern kommt hinzu, dass eine Rückkehr in die Kita vereinzelt mit einer Eingewöhnnung neu beginnen muss, da sich diese wie ein kompletter Neustart anfühlen kann“, heißt es in dem Schreiben.
„Um Kinder nicht regelmäßig aus ihrem vertrauten Alltag zu reißen, braucht es daher dringend Konzepte, um zukünftige Schließungen zu vermeiden“, fordert der SoVD-Landesvorsitzende Bernhard Sackarendt. Zudem benötigten Familien endlich Planungssicherheit, wie es mit dem Schulbetrieb und der Kinderbetreuung nach dem Ende der Sommerferien weitergehe.
„Es geht darum, Wege zu finden, die einen Regelbetrieb an Schulen auch bei Berücksichtigung der Abstandsregeln ermöglichen“, konkretisiert Sackarendt. Für den Präsenzunterricht böten sich etwa Ausweichlösungen an, bei denen das Lernen statt ausschließlich in Schulen beispielsweise auch in Vereinshäusern, kommunalen Veranstaltungsräumen oder Tagungszentren stattfinden könne.
Sollte dagegen auch weiterhin kein schulischer Regelbetrieb möglich sein, brauche es klare Regeln für das sogenannte Homeschooling – das Lernen zu Hause. Diese könnten etwa eine verpflichtende Teilnahme an Videoschalten mit den Lehrerinnen und Lehrern, die Pflicht zum Erledigen von Aufgaben und eine einheitliche Regelung zur Notenvergabe beinhalten. Außerdem gelte es, etwaige Lernlücken bei leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern zu schließen – zum Beispiel duch das Angebot von Ferien- oder Wochenendkursen.
Mit Blick auf die Kinderbetreuung in Kitas fordert der SoVD, dass diese allen Kindern offenstehen müsse – unabhängig davon, ob die Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten oder nicht. „Gerade die Krippenkinder sind für ihre Entwicklung auf Kontakte zu anderen Kindern besonders angewiesen“, betont Sackarendt.
Der SoVD drängt auf eine zeitnahe Lösung. „Gerne beteiligen wir uns an der Erarbeitung geeigneter Maßnahmen“, bietet der SoVD-Chef an.
Kultusminister Tonne hat inzwischen versprochen, bis zum Ferienbeginn ein Konzept vorzulegen, wie es nach den Ferien weitergehen kann – abhängig von der Entwicklung der Infektionszahlen.